Das Partei-Leben ist kein Ponyhof
(nicht mal für Esel)

Vom SPD-Parteitag

Unaufhörlich gehen neue Nachrichten auf den interessierten Zeitgenossen nieder: Kretschmann könnte sich Cem Özdemir als Kanzler vorstellen +++ Die Franzosen wollen weiterhin mit 59 in Rente gehen (oder es knallt!) +++ Ein Klimaverein will Greta einen Reise-Esel sponsern +++ tickern die Agenturen. Und wo wir schon beim Klima-Esel sind, ist’s zur SPD nicht weit...

Störrisch ist sie ja, die Neue. Allen Umfragen zum Trotz strebt Saskia Esken beim Wahlvolk „Zustimmungswerte von 30 Prozent und vielleicht mehr“ an, und dann „haben wir als Partei natürlich den Anspruch, wieder eine Regierung anzuführen.“ „Kellnerin, Paketpost-Zustellerin, Fahrerin“, Bundeskanzlerin. Das wäre mal eine Staatslenkerin ganz nach SPD-Geschmack. Und Co-SPD-Chef Norbert bleibt im Willy-Brandt-Haus und macht den Partei-Abwasch.

Viel hat er dann nicht zu tun, wenn jetzt die Weichen richtig gestellt werden. So soll die Zahl der störenden Beisitzer des Präsidiums reduziert werden. Von sechs auf drei. Für die Lösung des Problems, wie drei Beisitzer paritätisch von Männlein und Weiblein besetzt werden können, wird ein Ausschuss eingesetzt. Vielleicht kann der SPD-nahe Rechenkünstler und Ökonom Marcel Fratzscher vom DIW die Aufgabe „Drei durch zwei ist...?“ am besten lösen. Auch der SPD-Bundesvorstand soll von 45 auf höchstens 34 Mitglieder gestutzt werden. An dieser Stelle heißt es Abschied nehmen von Ralf Stegner. Der beliebte Stratege und Vordenker (Platz 14 bei der Chefwahl) nimmt sich mehr Zeit für die Familie, bleibt aber Twitter-DeeJay in Bordesholm.

Sodann fragten die Genossen in unbekannter Höflichkeit und Zurückhaltung bei der Union freundlich an, ob die Union vielleicht unter Umständen bereit wäre, die Themen „Zukunftsinvestitionen“, „gerechte und wirksame Klimapolitik“, „gute Arbeit“ und „demokratische Digitalisierung“ noch einmal neu zu verhandeln. Wegen der Presse. „Moment“ sagte da Olaf Scholz. Er werde jetzt keine Neuverhandlungen über Koalitionseinigungen führen, die er selbst ausgehandelt hat. Beispielsweise Klima. Er ist doch nicht blöd.

Und was ist mit der GroKo? Was soll damit sein? Kevin sagt mal so, mal so – endgültig festlegen will er sich erst, wenn er stellvertretender Parteivorsitzender geworden ist und die Partei für ihn eine anständige Einkommensmöglichkeit gefunden hat.

Lars Klingbeil, das Sorgenkind, das immer als letzter kapiert, was vor sich geht, will als Generalsekretär im Amt bleiben. Der Spiegel schreibt, wie immer haarscharf an der Realität vorbei, „hätte Klingbeil den Eindruck gewonnen, der Partei drohe eine (linke, Anm. SP) Übernahme ähnlich der britischen Labour Party durch Jeremy Corbyn, hätte er sich wohl kaum für eine erneute Kandidatur entschieden“. Das ist natürlich Quatsch. Klingbeil hat doch nichts Richtiges gelernt. Was soll er denn machen, wenn er nicht Generalsekretär bleibt? Wieder Hinter-Bankdrücken im Bundestag?

Morgen geht’s weiter auf dem SPD-Parteitag. Schon jetzt verteilte Olafs Kandidatur-Co-Tänzerin, deren Namen wir wieder vergessen haben, Worte des Trostes an die Delegierten: „In der Politik sind die Trauerphasen sehr kurz. Das Leben geht meistens schnell weiter.“

Das hat keine so gut verstanden wie die SPD-Germanistin Svenja Schulze, die unser Umweltministerium leitet und den begierigen Pressbengels jeden Tag neue Vorschläge zur Rettung der Welt vor die Füße wirft. Natürlich sind „diese Vorschläge völliger Quatsch“, wie der Präsident vom Bund der Steuerzahler schimpft. Sie sind ja von der SPD.

 

Kleiner Hinweis an alle Medienschaffenden und Künstlerkollektive. Wer sich mit Uwe Steimle solidarisch erklärt, wird mit Auftrittsverbot beim Staatsfunk nicht unter 7 Jahren bestraft. Anetta is watching you!

 

 

5 comments

  1. Max Media 6 Dezember, 2019 at 11:27 Antworten

    Die Geschichte um den Greta-Esel kam mir gestern auch unter…was habe ich gelacht! :-))

    Wäre das nicht ein Anblick für Götter, Greta auf den Spuren von Don Quichote und Sancho Pansa
    auf einem Eselchen im Kampf (diesmal) für Windkraft quer durch Spanien nach Madrid?

    Da müsste die Romanfigur natürlich neu benannt werden:
    “Greta – Ritter von trauriger Gestalt”

    Iaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhh !!!

    • Ostfale 6 Dezember, 2019 at 16:14 Antworten

      Oha, da haben Sie aber eine ‘historische’ christliche Gestalt völlig verdrängt. Just vor nunmehr 2020 Jahren, so ungefähr jedenfalls nicht auf den Tag genau, machte sich Marien auf zur Volkszählung ins ferne Bethlehem. Daran haben wohl die Eselschenker gedacht, als sie sich vorstellten, wie Maid Greta auf dem Grautier durch die Lande ziehen möge, zum Frommen künftiger Generationen.

  2. Herbert 6 Dezember, 2019 at 19:27 Antworten

    Oder wie ein Vorschlag von den Grün*innen aus Zweibrücken “Esel-Taxis” einzuführen. Logischerweise ein Männchen und ein Weibchen, Diverse gibt es noch nicht. Auch Kühe sind zur Fortbewegung nach 18:30Uhr angedacht. CO2 dann egal, Hauptsache Öko.

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