Wie sich Horst S. mit einem
Gordischen Knoten die Schuhe bindet

„Flüchtlings“Welle wie 2015

Wenn man dem Horsti so zuhört, dann könnte man meinen, der hätte gerade erst seinen Hobbykeller mit der Modelleisenbahn verlassen, um ein politisches Amt zu übernehmen. Als wäre er nicht die ganzen Jahre mittenmang dabei gewesen. „Wir müssen unseren europäischen Partnern bei den Kontrollen an den EU-Außengrenzen mehr helfen. Wir haben sie zu lange alleine gelassen“, sagte Seehofer der Bild am Sonntag.

Seit Jahrzehnten fließen die Milliarden nach Griechenland, wo sie versickern – zu einem Grenzschutz wie die Ungarn aber sind die Griechen weder willens noch in der Lage. Nachdem in Italien Matteo Salvini zeigte, wie es geht, mischten sich Merkel und Gehilfen in die inneren Angelegenheiten Italiens ein, indem sie Conte und anderen wer weiß was versprachen, um Neuwahlen zu verhindern und stattdessen vorübergehend eine linke Regierung der toten Hosen zu installieren.

Zum unfähigen Griechen gesellen sich damit wieder einmal unfähige Italiener. Und wenn wir den Griechen und Italienern nun nicht schleunigst helfen, so der Horst, „werden wir eine Flüchtlingswelle wie 2015 erleben – vielleicht sogar noch eine größere als vor vier Jahren“. Wie aber soll unsere Hilfe „für die europäischen Partner bei den Kontrollen an der EU-Außengrenze“ aussehen? Horst: „Ich werde gemeinsam mit der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen alles dazu beitragen, dass sich das nicht wiederholt“ – dazu habe er „die volle Unterstützung der deutschen Bundeskanzlerin“.

Will der uns für dumm verkaufen? Oder ist er selber dumm?

Lob bekam unser Innenhorst verständlicherweise sofort vom griechischen EU-Kommissar für offene Grenzen, Dimitris Avramopoulos. Es gebe Fortschritte bei dem Verteilungsthema, „auch dank Deutschland, das diese Diskussion vorangetrieben hat“, so der listige Grieche, der die Milliarden schon vor dem geistigen Auge aufgetürmt sieht. Uns fällt da spontan Shakespeare ein, der schon von „trügerischen Griechen“ dichtete.

Aber all diese Gaunereien wären nicht möglich ohne unsere Pressbengels. Diese berufsmäßigen Problemleugner lenken von den wahren Katastrophen täglich ab – mit Schauergeschichten von Trump, Johnson und Klima.

Schon in den Zwanziger Jahren schrieb Karl Kraus: „Die Menschheit kann an jedem Tage und vor jeder Zeile sehen, daß sie verloren ist, wenn sie sich dem Journalismus ausliefert, und sie will doch nicht anders.“

Muffensausen

Trotz Verharmlosungsberichten der Migrations-Jubelpresse wird selbst so manchem Unionisten in der Merkelpartei so langsam etwas mulmig. Der uns bis dato völlig unbekannte Thorsten Frei, immerhin Fraktionsvize, hat durchaus begriffen, dass „eine gute europäische Asylpolitik mit einem wirksamem Außengrenzschutz und raschen Verfahren in den Ankunftsstaaten beginnt“. Nur leider, siehe oben.

Dann ist er so Frei und träumt weiter: „Jede Reform auf europäischer Ebene muss zudem die rechtliche Klarheit schaffen, dass Deutschland an seinen Grenzen zurückweisen kann.“ Die rechtliche Klarheit ist längst gegeben, allein es fehlt der Wille, lieber Thorsten. Auch und gerade in Deiner Partei.

Zur Beruhigung der Wähler rechnet sich Thorsten die Welt, wie sie ihm gefällt: „Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass in Deutschland jährlich 780.000 Kinder geboren werden“, so der Unionsmann, wäre „ein Richtwert von höchstens 50.000 bis 75.000 Asylbewerbern pro Jahr gesellschaftlich verkraftbar“...

Augen zu und durch

... Verkraftbar sind nicht nur die Millionen, die kamen, sondern auch die Millionen, die kommen, solange man die Augen fest geschlossen hält. Wie bei dem Berliner „Syrer“, der mit gezücktem Messer eine Synagoge besuchte und nun wieder auf freiem Fuß ist, weil „keine Haftgründe vorliegen“.

Oder den kurdisch-libanesischen Clans, die „zunehmend versuchen, Ausländerämter, Zulassungsstellen oder Jobcenter zu unterwandern“. (Kölner Stadtanzeiger)

Oder dem 25-jährigen Togolesen, der einen 65 Jahre alten Mann am Münchner Marienplatz auf die Gleise stieß. „Nach einer rassistischen Beleidigung“, wie ein schamloser wie namenloser Pressbengel in Bild beschrieb. Als sei ein Mordanschlag nicht der Rede wert „nach einer rassistischen Beleidigung“, für die der Tintenstrolch übrigens keinerlei Belege anführt. Wir erfahren lediglich, dass Einmann aus Togo drei Promille getankt hatte. Wahrscheinlich hat er Geister gehört. Nur gut, dass Bild und Bild am Sonntag „zusammenrücken“, wie man dort drastische Einsparungen nennt.

Oder, oder, oder...

Dumm & Dümmer

Der Begriff „Unrechtsstaat“ werde von vielen Menschen, die in der DDR gelebt hätten, als herabsetzend empfunden, sagte Manu Schwesig, die in der DDR gelebt hatte. „Er wirkt so, als sei das ganze Leben Unrecht gewesen“, so Manu, die die Aussage ‘Die DDR war ein Unrechtsstaat’ offensichtlich nicht begriffen hat.

Auch der Westkommunist Bodo Ramelo, z. Z. Ministerpräsident von Thüringen, findet, dass nur Deutschland von 1933 bis 1945 ein Unrechtsstaat war, die DDR war lediglich eine Diktatur. Also so was ähnliches wie die BRD, was Bodo?

 

4 comments

  1. Peter Paul 7 Oktober, 2019 at 20:47 Antworten

    Mir verschlägt es langsam die Sprache angesichts des täglich wachsenden Wahnsinns. Ihnen gottseidank nicht. Augen auf und durch, heißt Ihr Motto. Danke dafür. Ich würde am liebsten die Augen für immer schließen.

      • Peter Paul 7 Oktober, 2019 at 21:25 Antworten

        @Herr Paetow: Nicht schlapp machen… ein gutes Stichwort.
        Wenn ich bedenke, was meine Eltern und Großeltern in ihrem Leben alles auszuhalten hatten, ohne sich dagegen wehren zu können, dann sollte ich vielleicht nicht ganz so wehleidig sein. Es gab sicher schon schlechtere Zeiten als diese unseligen Merkelzeiten. Also schaun mer mal, ob wirklich noch lange nicht “over” ist ,-)

  2. irgendwer 8 Oktober, 2019 at 14:32 Antworten

    Die neue Flüchtlingswelle kann man doch seit einiger Zeit recht genau beziffern: 3 Millionen. (Kurdische Flüchtlinge seit der aktuellen türkischen Offensive in Nordsyrien noch nicht mitgerechnet.)
    Die sind zwar nicht integrationswillig, aber Deutsch lernen sie gaaaanz bestimmt lieber als Türkisch…

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