Der talentierte Herr Döpfner
und die Pressbengels

Gegen die Selbstgerechten Eliten

Nanu, dachten wir zunächst, als wir gestern Nacht den Artikel von Mathias Döpfner bei Welt online lasen (zu dem Zeitpunkt noch for free, mittlerweile hinter der Bezahlschranke), nanu, der nun ooch noch. Aber dann kam es knüppeldicke. 

So lasset uns denn im Döpfner lesen:
Es wird verschwiegen oder beschwichtigend verharmlost. Und wenn einige wenige Medien die Fakten doch nennen ..., dann werden vielfach nicht die Tatsachen beklagt, sondern wird derjenige beschimpft oder gar der Aufwiegelung bezichtigt, der die Realität beschreibt. Deutschlands Politik- und Medieneliten schlafen den Schlaf der Selbstgerechten und träumen den Wunschtraum der Political Correctness. Möchten sie nicht, dass diese Ruhe gestört wird?

Huppsassa. Darob sei die Medienwelt „in große Wallung“ geraten, schrieb Meedia, allerdings schwieg ausgerechnet Sueddeutsche.de lautstark stille, nicht mal Prantl prantelte – womöglich müssen die Haltungsjournos erst einmal die 100 Millionen Euro verdauen, die der Verlag einsparen muss. Bei der FAZ durfte der alte Friedman (Künstlername Paolo Irgendwas) gegen AfD-Wähler hetzen und das große Thema des Tages war „Trumps größter Fehler“. Also auch da nix mit Wallung.

Obwohl Döpfner mächtig aufs Blech haut. Er verweist etwa auf „eine Reihe von Anschlägen und Vorfällen, über die vor allem ARD und ZDF nicht oder sehr allgemein berichtet hätten, und auf die Übergriffe in der Kölner Silvesternacht, die zu nur drei Verurteilungen geführt hätten. Deutschland toleriere, dass Kuwait Airways jüdische Passagiere ablehnte“, zitiert der österreichische Standard.

Ein „Systemversagen der offenen Gesellschaft“, konstatiert Döpfner. Sowie „eine rechtsstaatlich sehr zweifelhafte Flüchtlingspolitik, die kaum unterscheidet zwischen Kriegsflüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen“, eine schlecht ausgestattete Polizei und eine „überforderte“ oder teils „handlungsunwillige“ Verwaltung und Justiz, eine „politische Elite, die die Realitäten verdrängt oder ihnen entrückt ist“.

Eine rechtsstaatlich sehr zweifelhafte Flüchtlingspolitik? Handlungsunwillige Justiz und Verwaltung? Hm. Weiß das die Merkel? Und der Horst? Und außerdem: Offene Debatten sind nicht erlaubt in einer Glaubensgemeinschaft! Weiß der Döpfner das denn nicht?

Manch einer kennt Mathias Döpfner womöglich gar nicht, dabei ist er der Hans im Glück der Medienbranche. Der gelernte Musikkritiker (sogar Dr. musicae causa) sprang wie im Märchen bis an die Spitze des Medienkonzerns Axel Springer, als Vorstandsvorsitzender, oder CEO, wie wohl auf seiner Karte stehen dürfte. Was mag ihn bewogen haben, die Gemeinschaft der Gläubigen zu verlassen? Bild entfernt sich schon länger immer mal wieder zaghaft vom Beschönigungskurs Merkelscher Migrationspolitik – die Auflagen brachen wohl zu schnell weg. Aber Döpfner verdient seine fünf Millionen im Jahr, ob Bild nun kränkelt oder nicht. Aber dass er das Risiko eingeht, von der Latte-Mediato-Klasse zukünftig geschnitten zu werden, ist erstaunlich.

Die ersten von der Wir-sind-Helden-Fraktion twittern schon jagdfreudig los. Der für das Auslands-Ressort zuständige Spiegel-Journalist von Rohr warf Döpfner eine „wirre“ Argumentation vor. Und ein besonders strenger freiberuflicher „Medienjournalist“ schimpfte, der Springer-Chef setze sich an die Spitze der Lügenpresse-Rufer. Aber die großen Jungens brüten wohl noch über ihren Repliken. Vielleicht tun sie sich schwer, weil Döpfner pflichtschuldig die AfD eine „gruselige Alternative“ nannte.

 

Ansonsten ist die Medienwelt noch total in Ordnung. Welt und ARD veröffentlichen ihren regelmäßigen Umfragequatsch, den sie Deutschlandtrend nennen. Was sollen wir sagen? Merkel Platz Eins. Heiko und Olaf auf den Plätzen zwei und drei – wen haben die bloß gefragt? Jedenfalls eignet sich der Blick in die Glaskugel hervorragend, die Braven zu belohnen. Wie unseren Horst. Seitdem der ein Viertel Afrikas aufnehmen will verbessert sich der Horsti auf Platz vier in der Beliebtheitsrangliste. Hahaha.

 

Heiko und unsere politische Klatschpresse dürften etwas enttäuscht sein, aber trotzdem ließ der Äußerste twittern, Abiy Ahmed sei „Beispiel und Vorbild weit über Afrika hinaus“. Das hätte er bei jedem anderen Gewinner des Friedensnobelpreises wohl auch gesagt. Wir wollen ehrlich zugeben, dass auch wir vom äthiopischen Premier aus der Volksgruppe der Oromo noch nie gehört hatten, aber was man so liest, scheint nach dem Missgriff Obama diesmal ein verdienter Kandidat ausgewählt worden zu sein.

 

Haben Sie Klimakinder zu Hause? Dann hätten wir was für die Kleinen. Also, wenn sie die Mädels ein bisschen gruseln möchten, dann geben Sie ihnen das Neueste von den Apokalyptikern zu lesen – Mallorca wird jetzt noch heißer!

Wenn der Nachwuchs eher von der nachdenklichen, intelligenten Sorte ist, empfehlen wir diese hervorragende Story von der Weltwoche, bzw. achgut.com

 

5 comments

  1. Nurmalso 12 Oktober, 2019 at 13:25 Antworten

    Offtopic: Ich kämpfe neuerdings (!) immer gegen die “Endlich Wochenspende” an, die sich von der rechten Seite auf den Monitor meines Windows-PCs drängt und den Artikel überdeckt. Es ist schon etwas etwas lästig, die immer wegzuscheuchen, um an das leckere Fruchtfleisch heranzukommen.
    Aber was tut man nicht alles, um die Spaet-Nachrichten lesen zu können.
    ALLES, auch spenden 🙂

  2. Plebs 12 Oktober, 2019 at 16:35 Antworten

    Herr Döpfner ist nach eigenem Bekenntnis christlicher Zionist. Das ist sein gutes Recht und in diesem Sinne hat er sich auch geäußert. Die zwei Toten hatten nach meinem Kenntnisstand nichts mit der jüdischen Gemeinde zu tun. Was sind diese zwei verlorenen, unschuldigen Menschenleben Herrn Döpfner wert? Nichts… Ich denke das sagt alles über die moralische Erhabenheit dieses Herren, die genausoviel wert ist wie die unseres Bundespräsidenten. Die Synagoge in Halle will er besuchen. Schön, kann man auch machen. Will er die Angehörigen der Toten sehen, ein Gespräch von Mensch zu Mensch führen? Fehlanzeige – siehe oben.

  3. Ein Jünger 14 Oktober, 2019 at 08:57 Antworten

    Was mich beschäftigt: Die beiden Mordopfer sind ein Kevin S. und ein weiblicher Andrea Berg Fan (40 Jahre alt) mit dem Aussehen einer Durchschnittsdeutschen (s. Bild). Dazu die beiden Verletzten wohl auch ‘Biodeutsche’. Von den Vieren redet niemand. Keine Haltungsmedien, nado. Warum eigentlich? Ich habe da eine Vermutung. Aber was ist an so einem Verbrechen eigentlich ausländerfeindlich, bzw. das noch Schlimmere? Kommen wir direkt zur Frage: Cui bono?

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