Heute muss die Welt erfahren, dass Audi sich von seiner einzigen Frau im Vorstand trennt, dass Frankreich die geplante Anhebung des „Renteneintrittsalters auf 64 Jahre“ aussetzt, und dass die Hamas zur Feier der Friedensvereinbarungen gleich mal 33 vermeintliche Kollaborateure auf offener Straße liquidiert.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Nachdem er stundenlang mehr oder weniger unbemerkt auf der Trump-Show in Scharm el Sheikh herumstand, musste Friedrich Merz, der Erste seines Namens, am Kongresszentrum fast eine Stunde warten, bis sein Shuttle-Service ihn zum Flughafen brachte. Dort bekam die Kanzlermaschine keine Startzeit, und dann wurde der Flieger auch noch vom Push-Back-Fahrer falsch herum hingestellt – Es ist nirgendwo leicht, gutes Personal zu bekommen.
Schließlich ließ man den Fritz-Flieger drei Stunden auf dem Rollfeld warten, wichtigere Leute hatten wohl Vorfahrt. Das Volk sieht und ahnt: Innenpolitik kann er nicht, bei der Außenpolitik gewinnt er auch keinen Blumentopp, nicht mal ne Startfreigabe.
Wir würden es als gutes Zeichen werten, wenn Fritz die Frage, die er in Potsdam stellte, ernst gemeint hätte. „Woran liegt es eigentlich, dass so viele Menschen so unzufrieden sind mit dem, was wir im Augenblick auch politisch tun?“
Einsicht ist der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung, Selbsterkenntnis wäre der zweite. Rücktritt wäre dann ein Fortschritt. Bisschen kompliziert, aber für einen Juristen begreifbar.
Kaum prüfen die Behörden mal die Sozialbetrüger, schon gibt’s schlechte Nachrichten. Bei einer „Kontrolle von 70 Personen aus 19 Bedarfsgemeinschaften“ konnten in Berlin morgens um sechs Uhr gerade mal 2 Personen angetroffen werden, „die Leistungen vom Jobcenter beziehen“.
Ein wunderbares Beispiel dafür, warum so viele Menschen so unzufrieden sind mit dem, was Fritz, sein Vorgänger Olaf, Lars und Konsorten im Augenblick auch politisch tun.
Selbst den Berliner Behörden erschien der Fall dann doch wenig geeignet, die Menschen hinter den „demokratischen Parteien“ zu sammeln, deshalb korrigierten sie ihre Meldung. Nun heißt es, dass „19 Personen aus 13 Bedarfsgemeinschaften angetroffen wurden“. In zwei Fällen seien „arbeitsmarktliche Vermittlungsgespräche“ geführt worden. Köstlich. Es geht voran.
Eigentlich muss der Fritze aus dem Sauerland doch nur in den Spiegel schauen um die richtige Antwort auf seine Frage aus Potsdam zu bekommen. Ich nehme allerdings an, dass er sehr oft in den Spiegel schaut ob die 12.503,00 Euro, die allein sein Friseur innerhalb von nur drei Monaten kostet auch gut angelegt sind. Vielleicht sollte er beim Blick in den Spiegel nicht nur auf seine Frisur und seine Aussehen achten. Der Spiegel weiß die Antwort auf seine Frage.
Was sind denn Bedarfsgemeinschaften? MigrationsWGs dauerhafter Arbeitsverweigerer?