Hier ruht...

Diesmal waren wir aber auf der richtigen Seite

Nach zwei verlorenen Kriegen fühlt sich eine selbsternannte deutsche Elite offenbar fit für einen dritten. Schade, dass die Bundeswehr noch nicht so weit ist.

Längst haben wir uns an diesen unnachahmlichen Gesichtsausdruck des neuen Kanzlers bei ernsten Themen, irgendwie forsch und überrascht zugleich, gewöhnt, und außerdem verzichten wir darauf, jede seiner Ankündigungen für bare Münze zu nehmen, denn Phrasen dreschen ist schließlich sein Geschäft.

Gelegentlich aber ist eine Würdigung unumgänglich, etwa wenn seine Ankündigungen Dritte betreffen, die keinen Spaß verstehen. Nun will der lange Fritz deutsche Marschflugkörper gen Moskau fliegen lassen, um der Ukraine den Endsieg zu bescheren. Die deutsche Bevölkerung, bei Endsiegen verständlicherweise skeptisch, hält nichts davon, außer Bild-Redakteure und Grünenwähler, die bekanntlich im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst haben.

Denn, anders als beim Panzer Leo, kann man nicht einfach Ukrainer und Ukrainerinnen – die Geschlechteraufzählung ist hier sinnvoll seit Ursel von der Leine an der Spitze der Bundeswehr Sitze für Schwangere in die Panzer einbauen ließ – in eine Taurus-Rakete setzen, die Dinger fliegen unbemannt, beziehungsweise unbeweibt. Für die Steuerung und Programmierung allerdings ist deutsches Personal erforderlich, was die SPD-Opposition in der Bundesregierung als direkte Kriegsbeteiligung interpretiert.  

Taurus-Fritz meint nun, er habe lediglich „etwas beschrieben, was schon seit Monaten geschieht“. Bleibt zu hoffen, dass der Russe nicht mitliest. Boris Pistorius betreibt derweil Aufrüstung auf spezialdemokratische Art und richtet den Posten eines dritten Staatssekretärs ein, mit allerlei Bediensteten.


Weil morgen Ukraine-Selenskyj in Berlin zum Inkasso vorbeischaut, hat sich unser neuer Außenminister flugs zum Antrittsbesuch nach Washington begeben. Ziel: ein klares Bekenntnis der USA zur Unterstützung der Ukraine (Welt). Was sonst?


Ein Rentner aus Traunstein, der zweimal in Kommentaren auf X den Ausdruck „Alles für Deutschland“ verwendete, muss 75 Tage ins Gefängnis, weil er die Geldstrafe von 4.500 Euro nicht gezahlt hatte. Angezeigt wurde der alte Mann von eifrigen Mitarbeitern der Organisation „REspect“, die aus dem „Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands e.V.“ hervorgegangen ist. Schutzpatron Judas, vermuten wir mal.

Ihnen gefällt das Staatsfunk-Programm nicht? Sie wollen sich gar beschweren? Sie wollen wohl das „deutsche System“ bekämpfen, was? Ist doch nicht alles schlecht. Bisschen einseitig vielleicht, aber deshalb muss man ja wohl nicht meckern.

Aus der deutschen Wirtschaftspresse: „Trump plant populistische Maßnahmen wie eine Steuerbefreiung auf Trinkgelder.“ So ein Nazi!

11 comments

  1. Frankone 27 Mai, 2025 at 20:20 Antworten

    Frage in die Runde: Ist „Alles für die BRD“ auch strafbar? Oder anders gefragt: Wenn man ungestraft mit „Deutschland verrecke“ durch die Straßen marschieren darf, ist dann bei „BRD verrecke“ oder „Die Bundesrepublik Deutschland verrecke“ die Strafbarkeitsgrenze erreicht? Ich frage hier für einen Freund…

    • Steffen Lindner 27 Mai, 2025 at 20:40 Antworten

      Der Gedanke kam mir auch. Was für ein verkommenes Land. Aber das ist die Saat , die jetzt aufgeht. Caspar von Schrenck-Notzing hat die Umerziehung der Deutschen nach 1945 in seinem Buch „ Charakterwäsche“ treffend beschrieben.

    • Johann Siegfried von Oberndorf 27 Mai, 2025 at 21:04 Antworten

      Die Frage ist falsch gestellt. Es kommt nicht darauf an, was man sagen darf, sondern wer das sagt. Wenn ein Linker den Arm im falschen Winkel hebt oder eine Swastika malt, ist das ganz klar eine rechtsradikale Straftat.

  2. Krufi 27 Mai, 2025 at 20:30 Antworten

    Nach Merz-Angriffsankündigung: Der Chefredakteur der Militärzeitschrift „Nationale Verteidigung“, Igor Korotschenko, sprach am 26. Mai 2025 in der russischen Sendung „60 Minuten“ eine klare Drohung aus: Russland solle das Taurus-Werk in Schrobenhausen zerstören, um ein Zeichen der Abschreckung zu setzen. „Mit zwei Oreschnik-Raketen, die zwölf Hyperschall-Sprengköpfe tragen, sollten wir das Werk vernichten. Das wird Deutschland für die nächsten 5 bis 7 Jahre davon abhalten, Marschflugkörper wie den Taurus zu bauen“, erklärte Korotschenko. Tja, es ist bekannt, dass Putin schon seit längerer Zeit intern Druck von den Hardlinern bekommt, endlich mal gegen den „Wertewesten“ zuzuschlagen und die Grenzen aufzuzeigen. Aus meiner Sicht wird es langsam ungemütlich…

    Ganz aktuell aus einem Blog (Verifizierung ist schwierig, passt aber in meinen Augen ins Lagebild):
    Die Ukraine hat bereits Taurus-Langstrecken-Marschflugkörper aus Deutschland erhalten und wartet nur noch auf die Erlaubnis, sie gegen Ziele tief in Russlands Hinterland einzusetzen, berichtet der ukrainische Insiderkanal Resident unter Berufung auf eine Quelle im Präsidialamt von Selenskyj. Nach Angaben der Quelle leiteten britische und deutsche Geheimdienste (es dürften jeweils die Auslandsgeheimdienste, also der MI-6 und der Bundesnachrichtendienst gemeint sein) die Überführung der Marschflugkörper in der Ukraine und deren konkrete Dislozierung dort. Ziele für die Angriffe werden von einem NATO-Hauptquartier (Wiesbaden???) in der EU festgelegt. Hmm morgen ist Selnskyi in Berlin…..

    Und sonst so???

    Ein internes Papier des Auswärtigen Amtes zeigt: Bei der Durchsetzung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland ziehen Europäer und Amerikaner nicht mehr am selben Strang. Hmm.. wird das 18. Paket etwa nicht kommen??

    Nachtrag zum Beitrag gestern: Arbeit, Arbeit, Arbeit – Keiner ist so fleißig wie Politik und Journaille. Nur so nebenbei, auch die Kommentatoren sind fleißig!!

    • Johann Siegfried von Oberndorf 27 Mai, 2025 at 20:59 Antworten

      Es ist ja bekannt, dass die Russen auch ihre Wadlbeisser wie Mewedew und Co haben. Nur haben bisher die Russen immer nur das getan, was die Ukraine und ihre Unterstützer schwächt. Ein Angriff auf deutsche Rüstungsindustrie bringt nichts, außer dass der Westen sich doch noch aufrafft oder die NATO ihren Artikel fünf noch aktiviert.

      Was passieren könnte, dass deutsche Techniker in ukrainischen Feuerleitständen Drohnenbesuch bekommen. Aber noch hat der Wehrfritz die Taurus nicht freigegeben. Und wenn erklug ist, tut er das nicht. Die zweihundert, die man verschenken kann, sind schnell verballert und dann haben die Russen wieder Studienobjekte der so ziemlich letzten Gamechanger, die wir noch in der Hinterhand haben.

      • Johann Siegfried von Oberndorf 28 Mai, 2025 at 06:24 Antworten

        Nachtrag zur Taurus-Geschichte: Da die Taurus US Raketenmotoren haben, brauchen die zuerst eine Freigabe vom Pentagon. Zudem als Luft-Luft Raketen brauchen sie ein entsprechend ausgerüstetes Flugzeug, was anscheinend in der Ukraine nicht vorhanden ist. Wenn doch, wird nicht direkt von der Front aus abgeschossen, weil die Russen ca 80 km Luftraum ab der Kontaktlinie Überstreichen, und eigendlich jeden Punkt der Ukraine beschießen können (Die Hanvoll F16 wird anscheinend von Rumänien aus gestartet). Was die Reichweite verringert. Und natürlich hängt die Reaktion der Russen davon ab, WAS die Taurus trifft und welchenSchaden Sie anrichtet.

        Der Ausblick in die Kristallkugel bleibt trüb…

  3. JG 27 Mai, 2025 at 20:43 Antworten

    Im Bundesverteidigungsministerium gibt es jetzt schon zwei Parlamentarische Staatssekretäre und zwei beamtete Staatssekretäre. Wenn jetzt noch ein neuer Posten für einen beamteten Staatssekretär geschaffen wird, sind wir bei fünf Staatssekretären. So geht „Schlanke Verwaltung“ und „Entbürokratisierung“!

  4. Johann Siegfried von Oberndorf 27 Mai, 2025 at 20:49 Antworten

    Wo er recht hat, hat er recht der Fritze. Denn die Englander im Mai und die Amis im Septeber letzten Jahres gaben ihre Stormshadows bzw HIMARS ohne Reichweitenbeschränkung frei. Auch die Franzosen fabulierten in diese Richtung. Gebracht hat es nichts, denn das Zeug ist weitgehenst ohne großen „impact“ verschossen worden.

    Die Ukraine fordert Ersatz für ihre demolierten IRIS Flugabwehrsysteme und Rubio erzählt, dass er keine Patroit mehr auf Lager hat. Während die Ukraine ihre PR-Stunts veranstaltet (vor ein paar Tagen über tausend Drohnen Richtung Russland und angeblich auch auf einen Helikopterflug Putins) rückt Russland täglich vor und schickt seinerseits Drohnen und Raketen über die Ukraine, was von der Ukraine mit Empörung quittiert wird.

    Der Donald hat sich nach dem siegreichen Beschuss der Houthis mit Bomben und Raketen im Milliardenbereich und den Verlust von vielen 30-Millionen-Drohnen und zwei Super-Hornets siegreich aus dem Roten Meer Richtung Heimat zurückgezogen.

    Der Westen, der versprochen hat, der Ukraine bis zum Schluss beizustehen, merkt, dass jetzt langsam Schluss ist und Europa führt dazu noch das passende Kanbuki-Theater auf. Deutschland hat jetzt schon 400 von den 4800 Soldaten zusammen, die in Litauen den Iwan abschrecken sollen. Die britischen Streitkräfte passen in ein Fußballstadion und haben nicht genug Matrosen um ihre Flugzeugträger zu besetzen. Der kleine Napoleon hat angeblich 20.000 Mann, die im Enstfall gem Osten ziehen können und die Pakistani schießen die in Frankreich gefertigen Rafale der Inder ab.

    Nachdem den Donald seine letzten paar Schuss noch für Israel Iran und China braucht, steht die NATO kurz vor den Pensionierung. Und nachdem in Europa weder Rohstoffe noch Energie noch nennenswerte funktionierense Infrastruktur vorhanden ist, wird uns auch Putin gnädigerweise verschonen.

    Wenn jetzt keiner durchdreht, bleiben wir vom dritten Weltkrieg nochmal verschont.

  5. Johann Joachim Lindner 27 Mai, 2025 at 21:09 Antworten

    „Krieg ist, wenn Menschen aufeinander schiessen die sich nicht kennen, für Menschen die sich kennen, aber nicht aufeinander schiessen!“ So geht das Schachspiel der scheinbar Mächtigen. Wir sind die Bauern die in diesem Spiel geopfert werden. Es geht nicht um Freiheit und Vaterland oder Demokratie, es geht immer um Interessen. Um Öl, seltene Erden, Bodenschätze Einflusszonen und Machtausübung.

  6. Franck Royale 27 Mai, 2025 at 22:05 Antworten

    Das mit den Trinkgeldern ist doch letzten Freitag schon im Senat steckengeblieben, das ganze Paket soll geändert wieder zurückgehen. Die Senatoren haben (unter anderem) wohl die Befürchtung, dass auf der Rechnung steht: „5-Gänge Menü inkl. Weinbegleitung $0.99 + $ 499,99 Trinkgeld“. Für derlei Tricks hängen noch viel zu viele „Demokraten“ und Frösche im Sumpf am Steuertropf.

    Apropos „Rentner aus Traunstein“: Ich habe gelesen, daß der „Renter Helmut“ 800 Euro Strafe bezahlen musste, weil er gesagt hat: „Baerbock ist beim Trampolinhüpfen zu oft an die Decke geknallt.“. Konnte denn von dem Gericht die Zeugin Baerbock vernommen und geklärt werden, wie oft sie an die Decke geknallt ist? Und ab wann ist „zu oft“ strafbar? Ich frage für einen Rentner mit 800 Euro Rente.

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