Karl Lauterbach
und der AfD-Parteitag

Plus Updahl • Rechnungshof • Nachtwanderung in Erfurt

Parteitage sind von Haus aus langweilig, wenn man nicht gerade Parteimitglied ist. Tagesordnungspunkte, Listen mit Rednern unterschiedlichsten Talents, Abstimmungen über dies und das, ja, was muss, das muss eben. Erstaunlich, dass der Staatsfunk (Phoenix) den AfD-Parteitag in Magdeburg stundenlang übertrug (und -trägt).

 

Verhetzte Leser von Linkspostillen, die sich in das Programm verirrt haben, dürften überrascht sein, dort ihre Bekannten, Brüder und Schwestern, Tanten und Onkel, Mütter und Väter (und ein paar Großväter) gesehen zu haben. Nix Schwefelbrüder, nix Hassfackeln, nix kreischende Weiber – nicht mal Bierhumpen auf dem Tisch, wie wenn die bayerische CSU tagt.

Parteisprecher Tino Chrupalla mit gesunder Bräune (kleiner Scherz muss mal erlaubt sein!) und erstaunlicher Eloquenz, Alice Weidel aufgeräumt und fröhlich. Bild-Reporter fielen dennoch oder deshalb über die AfD her, so kampfeslustig (allerdings erfolgloser) wie die Russen über ukrainische Leopard-Panzer – als gäbe es auch für sie eine Sonderprämie.

Die Fehlkonstruktion EU steht thematisch im Mittelpunkt des Parteitages, die AfD geht hier künftig mit der italienischen Lega, der österreichischen FPÖ und dem französischen Rassemblement National zusammen. Und wieder einmal verdanken wir Karl Lauterbach eine schöne Abwechslung bei den parteitechnischen Abläufen. Im Laufband informiert Phoenix, der verrückte Karl wolle „die Zahl der Hitzetoten halbieren“. Das ist ja nicht schwer bei dem Wetter…

 

Apropos. „Die Lage in den Freibädern hat sich deutlich beruhigt“, meldet Berlins Bäder-Chef Kleinsorg stolz. Wegen der Ausweispflicht. Ganz so doof sind die ihn zitierenden Journos aber auch wieder nicht. Denn sie hatten recherchiert, dass „angesichts der kühleren Temperaturen vergleichsweise weniger“ Badegäste gekommen sind.

 

Hieß es für die 500 Einwohner von Updahl in Meckpomm zunächst „Jeder nur einen Flüchtling“, sollen nun in dem Dorf „nur“ 250 Scholz & Merkel-Gäste einquartiert werden. Widerstand (auch juristisch) zwecklos, wo der real existierende Sozialismus (SED & SPD) mit Manu Schwesigs Antlitz regiert.

 

Ein bisschen von der eigenen Medizin konnte Thüringens Innenminister Maier (SPD) schlucken, der sich unvorsichtigerweise einer Polizeipatrouille (Nachtschicht) in Erfurt angeschlossen hatte. Messer blitzten, aber die Beamten haben gut auf ihren Minister aufgepasst. Beim nächsten Mal vielleicht alleine durch die Erfurter Nacht spazieren, da wäre es dann noch authentischer.

 

Der Präsident des Bundesrechnungshofs, Kay Scheller, bekommt inzwischen von Rechnungshofkollegen aus dem Ausland „viele Fragen gestellt“, denn „die deutsche Energiewende sei für viele kaum mehr nachvollziehbar“. Hier hätte der Focus zwingend nachfragen müssen, für wen unter den Kollegen die deutsche Energiewende denn noch nachvollziehbar sei, aber wir haben da ja keinen Einfluss mehr.

 

Putsch in Niger, was wohl neben Mali liegen soll. Nun gibt’s ja gute Putsche (Ukraine) und schlechte. Der in Niger ist wohl ein schlechter, weil sich der Prigoschin (Wagner-Truppen) hoch erfreut gezeigt haben soll und unsere Annalena dem neuen Anführer ganz deutlich gesagt hat: „Dass sich in Niger jetzt Militärs an die Macht putschen wollen, ist ein Schlag ins Gesicht der vielen Nigrerinnen und Nigrer“, obwohl „wir“ seit 2018 das dortige Militär „ausbilden“.

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