Heiter und Fröhlich in Absurdistan

Merkel – der komischen Oper (hoffentlich) letzter Akt

Immerhin verdanken wir dem Rückzugsdebakel Dr. Angela Merkels ersten klugen Satz ihrer gesamten Kanzlerschaft – leider zu spät für das Buch „Merkel. Die großen Reden“: Das Desaster von Kabul zeige, „was wir können und was wir nicht können“. (In diesem Fall gilt das kollektivistische „Wir“ für ihre gesamte Regierungsmannschaft, einschließlich großer Teile des Parlaments.)

Plötzlich interessieren sich die Medien nur noch für Afghanistan, das ihnen bislang eher am Allerwertesten vorbeiging, wie die deutschen Soldaten, die da ihren Kopf hinhalten mussten. Auch Würzburg, Hochwasser, Papperlapapp, selbst Corona ist aus den Schlagzeilen verdrängt, denn nun „sorgt sich Merkel um Frauen“ in Afghanistan. In Deutschland ankommen werden dann demnächst, wie immer schon, zum überwältigenden Teil junge Männer.

Und wieder zeigt die deutsche Weltpresse, wozu sie fähig ist. Ein Reporter berichtet über die Lage am Flughafen Kabul, allerdings aus Taschkent. In Dauerschleife Bilder von Afghaninnen mit Kindern, und hiesige Moderatorinnen stoßen das Wort „Taliban“ aus, wie ihre Kollegen sonst den Namen „AfD“. Der Spiegel wird wohl seinen Relotius vermissen, schließlich hätte er mit ihm exklusiv, dass die Mädchen in Afghanistan bereits von Merkel träumen.

Selbst der pensionierte General Domröse wird von der Presse reaktiviert mit der sandkastenmilitärisch korrekten Feststellung: „Die Taliban hatten mathematisch und technologisch keine Chance. Eigentlich.“

Derselbe Domröse behauptete erst vor wenigen Wochen: „Wir haben viel erreicht in Afghanistan.“ Die westliche Staatengemeinschaft habe „Schulen, Krankenhäuser, Straßen und Brunnen gebaut, die schulische Ausbildung verbessert, die Stellung der Frau deutlich gestärkt“, was immer noch so klingt, als sei der General mindestens in der SPD oder beim Sonder-Kommando Ursula.

Inzwischen deucht dem Mann in der Welt, dass es unter den Sicherheitskräften, „also etwa 180.000 Soldaten und 120.000 Polizisten“ womöglich viele Papierkrieger gegeben haben könnte, „die nur in der Nato-Statistik standen, um den Sold dafür zu kassieren“.

 

Die Bilder sind ja das Schlimmste, das weiß niemand so gut wie Dr. Angela Merkel. Dicke Taliban-Chefs im Präsidentenpalast, Taliban-Kämpfer mit Sturmgewehr fröhlich im Autoscooter auf einer Kirmes, zur Abwechslung mal echte Flüchtlinge (vor allem junge Männer), die den Flugplatz stürmen, eine mit 640 Personen deutlich überfüllte US-Maschine auf einem Evakuierungsflug, während die Bundeswehr im ersten Flieger gerade mal 7 Personen ausflog – das geht aus den Köpfen so schnell nicht raus.

 

Kein Wunder: Eine Armee, die Panzer für Schwangere anschafft, hat jeden Bezug zur Realität verloren. Eine Armee, die ohne den geringsten Widerstand die zwei Talibanistas Annekret und Antifa (Esken) durch die KSK Stuben toben lässt auf der Suche nach verbotenen Bildern, sollte besser zuhause bleiben und auf Hochwasser warten.

 

Apropos. Diese Remmos aus Berlin hatten ja vorgeschlagen, den städtischen Drogenpark Görli auch für ältere Damen wieder sicher zu machen, was der Senat natürlich ablehnte, denn was gehen ihn die alten Damen an.

Vielleicht sollten die Clans angesichts Afghanistans mal größer denken. Die Berliner Polizei haben sie ja bereits weitgehend im Griff, die Bundeswehr, siehe oben...

 

Nun empören sich sogar Teile der Haltungspresse, dass Annekret Flammkuchen backte und Merkel im Kino lachte, statt... ja, statt was? Die zwei Ladies sollten viel öfter Flammkuchen backen und ins Kino gehen, wer Flammkuchen backt und ins Kino geht, sündigt nicht und kann weniger verbocken. Geschwätzvertreter haben sie eh mehr als genug.

 

Klugen Leuten hat Merkel noch nie zugehört, wie gerade wieder bei Corona bewiesen. Auch in Afghanistan hätte sie spätestens im April 2014 nachdenken und handeln können, als der kenntnisreiche und ortskundige Peter Scholl-Latour unmissverständlich nuschelte: „Der Krieg in Afghanistan ist verloren – das sollten wir uns eingestehen, und wir sollten uns überlegen, wie wir da rauskommen.“ Stattdessen folgte sie den Generälen wie heute den Drostens und Lauterbachs.

 

Leser* fragt ein wenig spöttisch: „Dürfen eigentlich auch KSK-Soldaten mit nach Kabul fliegen und dort ihre Haut riskieren oder müssen die wegen rechter Umtriebe zuhause bleiben und erst noch haltungsmäßig nachgeschult werden?“

Bild weiß die Antwort: „In Kabul sind KSK und Fallschirmjäger nun schwer bewaffnet im Einsatz.“ Was wir nur als Übergang nutzen zu einem lesenswerten Beitrag des Chefredakteurs der Bild-Zeitung, Julian Reichelt.

 

Ja, darf der das denn?

Reichelt notiert..., Halt! Im Vergleich zur säuselnden Merkel-Begleitpresse muss man wohl schreiben, er donnert:

*Der Fall Afghanistans sei das „Sinnbild für 16 Jahre Außenpolitik der Regierung Merkel: falsche Analysen, falsche Einschätzungen, falsche Entscheidungen, falsche Verbündete, den Falschen vertraut“.

*Die Konflikte dieser Welt lassen sich eben nicht so „demobilisieren“, wie Angela Merkel es mit den SPD-Wählern getan hat.

*Kriegsgebiete lassen sich nicht so einlullen wie Angela Merkel es mit Deutschland getan hat.

Der Kerl ist mutiger als die afghanische Armee, allerdings zu spät, zu spät. Das Gift der Unfähigkeit bei gleichzeitiger moralischer Überheblichkeit hat längst Staat und Gesellschaft zersetzt. Nun warten wir gespannt, wie weit Merkels langer Arm noch reicht. Muss Reichelt widerrufen? Wird er gefeuert?

 

Unsere tägliche Umfrage gib uns heute...

INSA-Meinungstrend (13. – 16.08.):

Union 25%
SPD 20%
Grüne 17,5%
FDP 12,5%
AfD 11%
SED 6,5%

Daraus folgt: Das bürgerliche Lager wäre noch das stärkste (48,5%), wenn man ihm nicht erfolgreich eingeredet hätte, es gäbe da Schmuddelkinder, mit denen Spielen verboten ist.
Die grün-sozialistische Einheitspartei käme nur auf 44%.

 

Illustration: adborsche

20 comments

  1. Gert Friederichs 17 August, 2021 at 20:27 Antworten

    Madame hĂ€tte besser den Film „Nahschuss“ besuchen sollen. Ihr wĂ€re dann wohl kaum mehr ein LĂ€cheln aufgekommen.

  2. Richard Kaufmann 17 August, 2021 at 21:02 Antworten

    Nieten halten den Eifelturm zusammen. Zum GlĂŒck sind es französische Nieten. Was wĂ€re passiert, wenn auch der Eifelturm mit deutschen Nieten besetzt wĂ€re.

  3. J. Doller 17 August, 2021 at 21:27 Antworten

    Merkel ist nur deshalb ins Kino gegangen, weil sie Werbung fĂŒr den Film „Die Unbeugsamen“ gemacht hat. Merkel erschien zu diesem festlichen Anlass in einem dezenten kanariengelben Blazer und Ingrid MatthĂ€us-Maier in einem noch dezenteren orangefarbenen Hosenanzug. Die Hippie-Zeit lĂ€sst grĂŒĂŸen. (Dieses farbenprĂ€chtige Gruppenbild mit Merkel kann man sich bei Tichys Einblick anscheien.) Rita SĂŒssmut war ĂŒbrigens auch da und noch einige mehr. Wenn Mutti ruft, kommen natĂŒrlich alle, die noch leben und nicht im Pflegebett liegen.
    ZDF-Text: „Der Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“ erzĂ€hlt die Geschichte von Frauen in der Bonner Republik und ihrem Kampf um die Beteiligung an demokratischen Entscheidungsprozessen in einer von MĂ€nnern dirigierten Welt.“ (Sabine Schultz)
    Nach dem Thriller „Angela Merkel – Die großen Reden“ kommt nun mit „Die Unbeugsamen“ (ab 26. August im Kino) ein weiteres Highlight zur Einstimmung auf die Bundestagswahl auf ubs zu. (Achtung: FSK-Freigabe nur fĂŒr Frauen!😋)
    Ich warte ja noch auf ein Wahlplakat: „Frauen, wĂ€hlt Merkel!“ Aber die steht ja gar nicht mehr zur Wahl oder? Dann eben: „Frauen, wĂ€hlt Frauen!“ Ich hĂ€tte Werbetexter werden sollen.
    Ich bin schon gespannt auf eine gepfefferte Rezension dieses „Dokumentarfilms“ in Tichys Einblick und/oder in den Spaet-Nachrichten.

  4. NYX 17 August, 2021 at 21:31 Antworten

    Wird jetzt der nÀchste Popanz aufgebaut?
    Taliban Hysterie? Kollaborateure abschlachten?
    Wird es schlimmer als unsere lieben Nachbarn, NL, FRA, DK und insbesondere Norwegen, Quisling, nach WW2 mit den ihren umgegangen sind?

    Bedingungslose Amnestie verkĂŒndet fĂŒr alles und alle, Hausdurchsuchung verboten.

    Unter allen Vorbehalten, wirklich allen and only time will tell, könnte es auf sowas hinauslaufen wie Wahhabismus a la Saudi Arabien?

    Tempora mutantor et nos mutamur in illis !?

  5. Paula 17 August, 2021 at 21:32 Antworten

    Die Seenotretter von Sea-Eye fordern von der deutschen Bundesregierung und der EU sichere Fluchtwege aus Afghanistan einzurichten, fĂŒr ALLE Menschen, die das Land verlassen mĂŒssen. Schliesslich gĂ€be es ĂŒ/250 Kommunen und StĂ€dte, die sich bereit erklĂ€rt hĂ€tten, geflĂŒchtete Menschen aufzunehmen.

    Merkel will 10.000 Menschen aufnehmen. Schreckliche Bilder gab es ja bereits, nach dem entspannten WE fĂŒr Merkel, AKK & Co.

    Erinnert an 2015, nur dieses mal mit Ansage.

  6. Chris Willnich 17 August, 2021 at 21:43 Antworten

    Zwei Fragen quÀlen mich in der letzten Zeit:
    1. Ist Merkel gebotoxt?
    2. Welche Gute-Laune-Pillen nimmt sie? (Die will ich auch!)

    • akimo 17 August, 2021 at 23:35 Antworten

      Die Kombination aus dem Psyhopharmakon Tavor und Rotwein. erzeugtDie Illusion bei Verzweifelten, ‚man schaffe das’, deshalb heißt Tavor auch die ‚ich schaffe das’-Pille. Nebenwirkung: bei Überdosierung, insbesondere des Rotweins: ZittrrAnfĂ€lle


  7. Stefano 17 August, 2021 at 21:48 Antworten

    Da es ein Bundesgesetz gibt,daß es Minister und Kanzlerclowns bei ungeraden Jahreszahlen verbietet zurĂŒckzutreten,wird auch keiner abdanken.Schade..

  8. Reinhard Westphal 17 August, 2021 at 22:14 Antworten

    Mein Gott, was nur wird die MultimilliadĂ€rswitwe Frieda Springer dazu sagen, dass ihr Chefredakteur Julian Reichelt dermaßen gegen ihre liebe Duzfreundin Angela Dorothea hetzt?

    Oder hat sie – Nachtigall ick hör dir trapsen – schon wieder das richtige GespĂŒr, hĂ€lt ihre schĂŒtzende Hand ĂŒber Julian und verlĂ€sst das sinkende Schiff…..?

  9. Michaelangelo 17 August, 2021 at 23:05 Antworten

    Ob solch ein gemĂŒtlicher Regime Change durch fettleibige Ă€ltere BarttrĂ€ger auch bei uns möglich wĂ€re, wie derzeit im „Islamischen Emirat Afghanistan“? Keinesfalls, denn das wĂŒrde „unsere“ taffe AKK-Truppe strikt zu verhindern wissen – nun ja, falls die schwangerengerechten Panzer mal einsatzbereit sind, ausnahmsweise genug Munition bestellt wurde, alle Auflagen zur klimasensiblen ElektromobilitĂ€t eingehalten werden und endlich alle Toiletten fĂŒrs vierte, fĂŒnfte und sechste Geschlecht umgerĂŒstet sind.
    Doch Rettung naht: Den gemĂŒtlichen Taliban-Spaziergang aufs Merkelamt oder den Steinmeierpalast wĂŒrden spĂ€testens „unsere“ Berliner Polizisten zu verhindern wissen, jawollja – denn dass sie untrainierte Ă€ltere Menschen umschubsen und abfĂŒhren können, haben wir schon gesehen. Wird also nix mit dem Islamischen Emirat bei uns in Absurdistan!

  10. Franck Royale 17 August, 2021 at 23:51 Antworten

    Zur GrĂŒndung von Talibanistan möchte ich gerne fĂŒr die Zuendekanzlernde antworten: „Im Großen und Ganzen ist nichts schief gelaufen“ GlĂŒckwunsch-Telegram vom Bundeswalter aus dem Schloss Bellevue folgt sobald die Kinovorstellung mit FSF-Galakonzert beendet ist (soll am BĂŒffet die letzten Originalteile aus der VW-Wurstfabrik geben)

    • 89 erlebt Horst Schlömmer 18 August, 2021 at 08:45 Antworten

      Der vorausschauende BundesFWS hat ja schon in weiser Voraussicht mit den Mullas im Iran freundschaftliche Verbindungen aufgebaut. Dort wartet man schon sehnsĂŒchtig auf die Euronen aus Absurdien. Was der Erdolf bekommt, kann den Mullas nicht zum Nachteil gereichen. 5 Mio „OrtskrĂ€ftige“ kommen eh.

  11. Hotte Schlag 18 August, 2021 at 08:32 Antworten

    Sonntag Abend .Einzige Sendung, die ich auf RTL2 anschaue „Grip“, etwas albern,aber manchmal lustig. Ein „Ali Remmo“ verkauft einen abgefuckten Lambo mit „Scheckheft-Duplikat“ angeblich Austauschmotor…Aus dem Deal wurde leider nichts,der persische Luxusauto-Spezialist war nicht ĂŒberzeugt, dass sein deutscher Kunde damit Freude hat.
    Bertelsmann zeigt , die Leute machen nicht nur auf Raub und Einbruch, sie handeln auch ganz seriös mit Schlitten aus sauberen HĂ€nden…
    Wenn jetzt Hunderttausende ehemalige Opiumbauern, Messerakrobaten, „Frauenversteher“ importiert werden,wird es noch viel bunter, Clan as Clan can..

  12. 89 erlebt Horst Schlömmer 18 August, 2021 at 08:42 Antworten

    Die Mehrheit in diesem Land hat sich von Merkel & Co. einlullen (verarsc…) lassen UND wird es wieder als gut befinden. Wenn es ernst wird – z.B. beim bevorstehenden Winter Black out – dann werden die Eingelullten „OrtskrĂ€fte“ nicht nur am Hindukusch im Stich gelassen, denn all die „OrtskrĂ€fte“ waren und sind den amtierenden MachtHabern völlig egal.

  13. W. Runter 18 August, 2021 at 10:16 Antworten

    Das gelungene Titelbild mit der halbdebil grinsenden Zitrone kommt in meinen Dateiordner „Merkel muss weg“. Da haben sich in den letzten 5-6 Jahren 742 Bilder angesammelt. Und sie ist immer noch nicht weg. đŸ˜„

  14. Michaelangelo 18 August, 2021 at 16:22 Antworten

    Lauterbach zwitschert sich einen (auf Twitter): Hilfe Hilfe, Impfquote in Afghanistan nur 2 %, hier bei uns verfĂ€llt Impfstoff und die brauchen ihn. Nee, Kalle, det haste falsch verstanden – die brauchen dich! Direkt vor Ort. Sofort. Kriegst auch ’ne tĂ€gliche TV-Sprechstunde!
    Na los, Karnevalsbart ankleben und ab geht’s; in Kabul lockt eine neue Karriere – als Gesundheits-Mullah Al-Wakkzini!

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