Nachrichten aus der Anstalt...

Merkel für immer? Berlin, wie es fliegt und putzt, Steuern rauf!

Eigentlich wollten wir mit der Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages über eine mögliche Verschiebung der Wahl 2021 beginnen(*). Überschrift „Merkel, willst du ewig bleiben?“. Aber wir hatten die ganze Woche Merkel, das reicht. Nein, heute beginnen wir unsere Tagesabrechnung mit Stichworten. Erkennen Sie, worum es geht?

Also los: Das erste Stichwort: „Trostlose Eröffnungszeremonie“. Das ist zugegebenermaßen nicht leicht. Wir würden hier spontan auf irgendwas mit SPD tippen, vielleicht sogar auf eine Veranstaltung mit unserem Genossen Präsidenten, und siehe da, SPD ist gar nicht so falsch, denn das zweite Stichwort lautet „Willy Brandt“. Wobei es unter Willy nicht ganz so trostlos war bei den Spezialdemokraten, im Gegenteil, feucht-fröhlich soll es gewesen sein, berichten Überlebende aus der guten alten Zeit.

Mit „doppelt so teuer als gedacht“ ist unser kleines Wörterrätsel für die meisten Leser auch schon wieder vorbei, und Sie wissen, um welche traurige Zeremonie es sich handelt. Jetzt noch „Klaus Wowereit“ und „14 Jahre“, dann weiß auch der, der müde von der Arbeit bei uns auf einen Absacker hereingestolpert ist, dass der Berliner Flughafen probehalber eröffnet wurde.

(Kleiner Schadenfreude-Dämpfer für unsere bayerischen Leser: Auch „Franz-Josef Strauß“ kostete dreimal mehr als geplant und dauerte 12 Jahre.)

 

Kleiner Rundgang durch die Überschriften-Auslagen der Welt:

„Stoppen wir den politischen Islam!“ – „Wir brauchen eine deutsche Imam-Ausbildung“ – „Der maßlose islamische Zorn zeigt, dass Macron recht hat“ – „Menschen demonstrieren gegen Macron in Neukölln – Allahu Akbar Rufe“. Werden Sie da schlau draus? Und dann darf ein UN-Aktivist noch lang und breit erklären, warum die Gefährder und Terrorbuben auf keinen Fall ausgewiesen werden dürfen? Was soll das?

 

Der Steuer-Tanz beginnt...

Peter Altmaier von der Pizza-Connection* (*Verschwörer-Clübchen von Unions- und Grünen-Abgeordneten mit dem Ziel, das zu erreichen, was wir heute haben...) hat ja auf seine Art schon oft vorhergesagt („Kein Arbeitsplatz muss wegen Corona verloren gehen“), was kommt. Natürlich muss kein Arbeitsplatz verloren gehen, kann aber.

Jetzt bereitet uns Pizza-Peter – von Bild in die Falle gelockt – darauf vor, was als nächstes dran ist. „Ich habe als Wirtschaftsminister immer klar gesagt, dass ich Steuererhöhungen für Gift halte für die Wirtschaft.“

 

Danke, Corona?

Sandra Scheeres, SPD-politisch gestählt im Homeland NRW, bringt heute in Berlin als Schulsenatorin ihre ganze Erfahrung zur Entfaltung.

Nun ist seit alters her bekannt, dass Schüler immer mal wieder austreten müssen – hier ist nicht das neudeutsche Verhalten auf dem Schulhof gemeint –, weshalb selbst Berliner Schulen über entsprechende Sanitärbereiche verfügen.

Da aber das Gedrängel auf dem WC unweigerlich zu allgemeinem Corona-Befall führen würde, muss jetzt „am Eingang der Toiletten durch gut sichtbaren Aushang darauf hingewiesen werden, dass sich in den Toilettenräumen stets nur einzelne Schülerinnen und Schüler aufhalten dürfen“ (Musterhygieneplan Primarschule, Berlin).

Hier kommen Lebenserfahrung und pädagogisches Wissen beispielhaft zusammen.

Unser Leser K.M. (dem wir den Hinweis auf das perfekte Berliner Corona-Management verdanken) freut sich besonders über diesen Punkt des Musterhygieneplans:

„Toilettensitze, Armaturen, Waschbecken und Fußböden sind bedarfsgerecht möglichst mehr als einmal täglich durch das Reinigungspersonal zu reinigen.“

Er schreibt hoffnungsvoll: „Wenn man den Vor-Corona-Zustand von Schultoiletten in Berlin in Erinnerung hat, muss man am Ende Corona noch dankbar sein.“ Auf dem Papier, werter Leser, im Sozialismus steht das Gute nur auf dem Papier.

Uns hat übrigens dieser Satz aus dem Hause Scheeres gut gefallen: „Der Schwimmunterricht für die 3. Klassen findet bis auf weiteres in den Schwimmhallen statt...“ Ja, wo denn sonst?

 

Das „L“-Wort

Der Langenscheidt-Verlag (mittlerweile Pons-Verlag, mittlerweile Stuttgarter Klett-Gruppe) will das „Wörterbuch der Lügenpresse“ von Thor Kunkel verbieten lassen, weil die Herrschaften das große „L“ auf dem Buch-Titel irgendwie an das (geschützte) „L“ von Langenscheidt erinnert.

Nicht auszudenken, wenn die Schulkinder den Übersprung vom Klett-Schulbuch zu Langenscheidt zu Lügenpresse machen würden. Und was die Damen und Herren Schulminister erst sagen würden!

Das Verbotsverfahren dürfte die schwarzrotgrünen Ministerien hingegen freuen. Trost für Kunkel: Die „Lügenpresse“ schoss auf Platz drei bei Amazon.

 

(*) For ever dumb. Das Lex-Merkel...

5 comments

  1. H.Hauerle 31 Oktober, 2020 at 11:48 Antworten

    Ich werde mir “Das Wörterbuch der Lügenpresse” noch schnell besorgen, bevor es (vielleicht) verboten wird. Schon aus Prinzip. Vor wenigen Jahren war mir das Wort “Lügenpresse” (LP) und Themen wie Framing, Agitation und Propaganda noch völlig unbekannt, aber mittlerweile bin ich längst so weit, dass ich fast die gesamten Mainsteammedien als linksgrüne “Lügenpresse” bzw. Propagandamedien betrachte. Ich denke, mit diesem “Werdegang” stehe ich nicht allein da.
    Da es hier anscheinend nur um die Optik des Buches und nicht um dessen Inhalt geht, kann man sich seitens des Verlages schon mal eine andere Gestaltung überlegen. Insbesondere bei den von mir bevorzugten E-Books müsste das ja ruckzuck möglich sein.

  2. Moshe Bohnenstroh 31 Oktober, 2020 at 11:55 Antworten

    “… Sandra Scheeres, SPD-politisch gestählt im Homeland NRW, bringt heute in Berlin als Schulsenatorin ihre ganze Erfahrung zur Entfaltung…”. Das ganze Dilemma Berlins in einem Satz zusammengefasst. Provinzdödel aus Westdeutschland haben Berlin und seine Politik gekapert und es zu einem infantilen “Versuchslabor” gamacht. Dorfdeppen ohne Existenznöte (weil Erbschaft) spielen aufgeregt und einfältig Weltstadt.

  3. Roland Müller 31 Oktober, 2020 at 12:01 Antworten

    Ja, wo kann der Schwimmunterricht denn sonst stattfinden? Ganz einfach. Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nix wie ab zum Wannsee. Im Zweifelsfall verhilft der Eispickel zu einem virusfreien Bad.

  4. Hannes 31 Oktober, 2020 at 15:38 Antworten

    Ein neuer bzw. eine Verschärfung des Lockdowns steht uns bevor und
    Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus macht sich jetzt sich lustig über die Untertanen, er sagt: „Fakt ist aber: Ohne etwas zu tun, werden wir sicher keinen guten Dezember haben.“

    In seinem Sinne haben „wir“ eingesperrt im Käfig einen guten Dezember.
    Mit „wir“ meint er selbstverständlich nicht sich selber.

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