Frank-Walter als Platzhalter –
Für immer und ewig?

Neues aus der Steinmeierei

Immer wieder drohen Politiker in jüngster Zeit parteiübergreifend damit, Frank-Walter, den Spalter, weitere fünf Jahre im Schloss Bellevue residieren lassen zu wollen.

Frank-Walter ist der Mann der Parteien (bis auf eine), wenn er auch unter Zuhilfenahme von fahrendem Volk gewählt wurde (Verfassung). Seine Reden begeistern als Trostworte zwar die ihre Wählergunst verlierenden Parteien, stoßen zahllose Bürger jedoch vor den Kopf und gehen den meisten der hier mehr schlecht als recht Lebenden am Allerwertesten vorbei.

Eigentlich kann Frank Walter noch zwei Jahre in aller Ruhe seine Textbausteine zusammenschieben, auf den Galapagos-Inseln die Demokratie verbreiten und Sommerfeste veranstalten – kein Grund zur Eile also.

Warum aber spricht Wolfgang Kubicki (FDP) solche Worte: „Wir stehen vor gewaltigen politischen Umwälzungen, die Menschen sind verunsichert. Umso wichtiger ist es, dass Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident wie ein Fels in der Brandung steht.“ Also wir wissen ja nicht, was Kubicki weiß, was da noch alles auf uns zukommt. Wir dachten mit 2015 wäre das Schlimmste vorbei. Wenn es allerdings noch Schlimmer kommen sollte, was will man da mit Frank-Walter, für den 2015 ein ganz normales Jahr ohne besondere Vorkommnisse war? (damals als Außenminister)

Proaktiv meldeten sich ebenfalls Lindner (FDP), Gysi (SED), eine Assi vom Heiko, Rentner aus der CSU sowie Unbekannte aus der CDU.  Ja hat der Frank-Walter Dinge geleistet, von denen wir nichts mitbekommen haben? Uns ist nur sein „Forum Bellevue – Zur Zukunft der Demokratie“ in Erinnerung geblieben. So was wie „Demokratie leben“, nur billiger. Doch halt! Nicht vergessen wollen wir, dass Steinmeier, in guter Absicht, aber zum Schaden aller, die marode SPD wieder in die Regierung trieb, und dass er nun die SED hoffähig macht, indem er nach der Landtagswahl in Thüringen davor warnte „die Linkspartei in dem Bundesland als radikal abzustempeln“. Die Linkspartei ist nämlich nicht radikal, sondern links, wie ja schon der Name sagt. Ansonsten sind das Sozialisten wie er und die anderen.

Hoffnung kommt nur aus der grünen Ecke, wo ein gewisser Omid Nouripour sich zwar beeindruckt zeigt, „wie er (F-W) jetzt sein Kernthema verfolgt, die Demokratie mit einer Klammer zusammenzuhalten“ – der aber zugleich richtungsweisend darauf hinweist: „Er (F-W) hat nur einen ’Makel’: Er ist keine Frau.“ Hahaha.

+++ Eine Frau Bundespräsidentin? Da fallen uns sofort Claudia Roth und Witwe Danni Büchner ein. Aber auch Franziska Giffey, SPD, bringt sich schnell in Erinnerung. Zum Thema Hass und Hetze äußerte sich die Franzi gerade wie folgt: Die Grundregeln des Respekts seien ein Stück verloren gegangen. Sie habe das Gefühl, als habe sich die Gesellschaft an Drohungen und Hetze gewöhnt. Jetzt will sie dagegen vorgehen. Ist ja auch wahr! Immer diese Hassgeschichten über ihren Ehemann (wg. Faulheit als Beamter entlassen) und ihren Doktortitel (Arbeit weitgehend abgeschrieben)! Das gehört doch verboten!

Es lebe der Sport

Nach der 24:25 Niederlage gegen Kroatien kann Deutschland nur noch ins Halbfinale der Europameisterschaft kommen, wenn
+ Deutschland beide Spiele gegen Österreich und Tschechien gewinnt
+ Kroatien Tschechien und Spanien schlägt
+ Weißrussland Spanien mit sieben, acht oder neun Toren Vorsprung schlägt und auch gegen Österreich gewinnt.

Also gar nicht. Deshalb müssen wir reden.

Der WDR (#Umweltsau/#Nazisau), Deutschlands größtes öffentlich-rechtliches Hetzportal (oder nur eines der größten?), sieht die Sache so: „Handball in Deutschland: Weiß und deutsch wird zum Problem.“ Weil nämlich kein Mustafa im Tor steht und kein Ali die Pässe wirft. Den WDR interessiert dabei nicht so sehr das Sportliche, sondern das Migrantische. Und tritt damit, wie Bild schrieb, eine „giftige Debatte“ los. Was nicht stimmt. Der WDR hat aus Ermangelung eigener Themen einfach eine Hasskampagne aus dem Jahr 2016 wieder aufgekocht. Damals verbreitete ein gewisser Eilenberger, angeblicher Philosoph, in der Zeit, dem Darkroom für vermeintlich Intellektuelle, seine These:

„Das frische Erfolgsteam hat keinen einzigen Spieler mit dunkler Hautfarbe oder auch nur südländischem Teint. Es handelt sich, mehr noch, um eine Mannschaft ohne jeglichen Migrationshintergrund. 100 Prozent kartoffeldeutsche Leistungsbereitschaft.“

Eine typisch deutscher Kartoffel-Eintopf schmeckt halt aufgewärmt am Besten, das weiß man sogar noch beim WDR.

+++ Übrigens: Irgendwo lasen wir, die NZZ sei das neue Westfernsehen. Das ist falsch. Nicht die NZZ ist das neue Westfernsehen, sondern das hier.

 

7 comments

  1. Armin V. 20 Januar, 2020 at 21:33 Antworten

    Leider wird bei uns viiiel zu wenig Werbung für Talk im Hangar-7 gemacht. Dabei ist das die beste deutschsprachige Talk-Runde.
    Wer interessieren denn noch Anne und die sieben Lügner.
    Ich lese nicht Mal mehr die Artikel darüber. Uninteressant wie die immer gleichen Gäste.

  2. Barbara Blume 21 Januar, 2020 at 01:56 Antworten

    Nein, Herr Paetow, ich lese Ihre Talkshow-Kritiken immer ! 😉
    “Das Witzige” ist: wir sind eigentlich immer der gleichen Meinung und ich bin dann ganz happy,
    mit meiner Meinung eben nicht alleine zu sein. Das ist so beruhigend… 😉
    Diese Bestätigung würde mir doch jedesmal fehlen und ich bin sicher nicht die/der/div. Einzige,
    der/dem/? das so geht.
    Also: Ihre Arbeit ist ganz wichtig für diese notleidende Bevölkerung!

    • Lori Otter 21 Januar, 2020 at 11:55 Antworten

      Ich möchte mich den Worten von Barbara Blume vollinhaltlich anschließen, insbesondere dem letzten Satz Ein Leben ohne Paetows Talkshow-Kritiken ist zwar (rein theoretisch) möglich, aber nicht sinnvoll 😉

  3. Volker-Andreas Thieme 21 Januar, 2020 at 10:20 Antworten

    Ich möchte Frau Barbara Blume bestätigen und ergänzen. Lieber Herr Paetow, auch ich brauche Ihre “SpaetNachrichten” wie ein Fisch das Wasser. Mehr noch. Seit Beginn Ihrer Sonntags-Kolumne in “Tichys Einblick” war es ein von mir und meiner Frau Barbara (Vorname wie Frau Blume) praktiziertes Ritual, dass ich ihr den Tee ans Bett bringe und ihr am Sonntagmorgen die “Blackbox” vorlese. Nach gemeinsamem erlösenden Lachen über Ihre Sicht des in unserem Land herrschenden Irr- und Wahnsinns gingen wir psychisch gestärkt in die neue Woche. Seit dem Tod meiner Frau vor wenigen Wochen gehe ich jeden Sonntagmorgen ans Grab und – Sie mögen es glauben oder nicht- lese Ihre Kolumne laut vor. Ihre schriftstellerische Arbeit ist ein ganz wesentlicher Beitrag zur Psycho-Hygiene in diesem kaputten Deutschland und hilft bestimmt tausenden von Menschen wie mir, an ihrem eigenen Verstand nicht zu verzweifeln und den sich hoffentlich bald wieder auf Normalität drehenden schrecklichen “Zeitgeist” einigermaßen gesund zu überstehen. Bitte machen Sie für alle verzweifelten Bürger wie mich weiter! Mein Dank an Sie für Ihren kompromisslosen, intelligenten und sarkastischen Mut! Ich werde diesen Kommentar sinngemäß auch an “Tichys Einblick” schicken.

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